Ulrichsjubiläum 2023/2024

Genau 100 Tage vor dem Start des Ulrichsjubiläums 2023/24 am 3. Juli hat das Bistum Augsburg die zentralen Programmpunkte für das Jubiläumsjahr vorgestellt. Bischof Dr. Bertram Meier gab vor Medienvertretern seiner Hoffnung Ausdruck, dass neben den großen Leuchtturmveranstaltungen vielerorts im Bistum „Netzwerke des Glaubens“ geknüpft werden.

Ulrichsjubiläum 2023/2024

Denn in dem Festjahr erinnert die Diözese unter dem Leitwort „Mit dem Ohr des Herzens“ nicht nur an 1.100 Jahre Bischofsweihe und 1.050 Jahre Tod des heiligen Ulrich, sondern will auch Impulse für einen neuen geistlichen Aufbruch geben. Bischof Bertram: „Wo immer Bischof Ulrich hinkam, war er zunächst einmal ein Hörender. Er hörte auf die Nöte seiner Diözesanen. Auf seinen Reisen gab es zudem stets eine Armenspeisung. Im Bistum hörte er auf die Anliegen seiner Priester. Papst Franziskus hat gesagt, wir sollen ‚eine Kirche des Zuhörens‘ werden – genau das hat der heilige Ulrich vorgelebt. Er war ein synodaler Bischof.“

Der Vorsitzende des St. Ulrich-Komitees, Domkapitular Dr. Thomas Groll, gibt einen Einblick in einige der zentralen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Das Ulrichsjubiläum beginnt in Anwesenheit von Gästen aus der Weltkirche am 3. Juli 2023 um 18 Uhr mit der Pontifikalvesper in der Basilika St. Ulrich und Afra. Ein großes Auftaktfest auf dem Rathausplatz, veranstaltet gemeinsam mit der Stadt Augsburg, soll am Samstagvormittag, 8. Juli, Groß und Klein dazu einladen, den heiligen Ulrich kennenzulernen. Der Jubiläumstag seiner Bischofsweihe am 28. Dezember wird mit einem feierlichen Gottesdienst im Augsburger Dom und anschließendem Empfang im Goldenen Saal des Rathauses begangen. Schon am Abend zuvor wird der Ulrichsschrein mit den sterblichen Überresten des mittelalterlichen Bischofs in einer Lichterprozession von St. Ulrich und Afra zum Dom gebracht. Zwei große Ausstellungen im Diözesanmuseum St. Afra, eine europapolitische Tagung in Ottobeuren und ein Kinderfest im Botanischen Garten sind weitere Höhepunkte im Jubiläumsjahr, das im Juli 2024 mit dem Abschlussgottesdienst am 14. Juli in St. Ulrich und Afra ausklingen wird.

Domkapitular Dr. Thomas Groll: „Dies ist ein ganz reichhaltiger Schatz an Veranstaltungen, wo die Menschen einander begegnen und sich austauschen können, einander zuhören ‚mit dem Ohr des Herzens‘. Aber fast noch wichtiger ist alles das, was dezentral an ganz vielen Orten im Bistum wachsen soll.“

Als Beispiel nannte der Vorsitzende des St. Ulrich-Komitees das Videoprojekt „Uli & Du“, das den längsten Ulrichsfilm aller Zeiten entstehen lassen soll: „Angeregt durch Menschen mit besonderem Bezug zum heiligen Ulrich sind alle eingeladen, ihr Video zu Ulrich oder einer Jubiläumsveranstaltung vor Ort hochzuladen. Jede und jeder hat eine Verbindung zum heiligen Ulrich, auch wenn das vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Heute das ‚Ul-Richtige‘ im Geist des Heiligen zu tun, ist die dahinterliegende Idee.“

Die Videos werden dann auf der Homepage www.uli-und-du.de zu sehen sein, die pünktlich zum Start des Ulrichsjubiläums freigeschaltet sein wird. Dort kann man auch ein Selfie zusammen mit Bischof Ulrich schießen. Zudem, so Dr. Thomas Groll, seien alle Pfarreien im Bistum bereits mit „Starterpaketen“ mit vielen Ideen und Materialien zum Ulrichsjubiläum 2023/24 ausgerüstet worden.

Um das Ulrichsjubiläum 2023/24 zu einem Erfolg zu machen, so Bischof Bertram, sollte sich jeder immer wieder neu fragen: „Hören wir dem Anderen zu, mit dem festen Wunsch, ihn zu verstehen? Wenn uns das gelingt, dann kann das Ulrichsjubiläum 2023/24 weit über die kirchlichen Grenzen hinaus Wirkung zeigen – das ist meine Hoffnung.“

Alles Wissenswerte rund um das Festjahr findet sich auf www.ulrichsjubiläum.de.

 


Der Heilige Ulrich und der Fisch

Ein Attribut von Ulrich ist der Fisch als Symbol des Fastens und der Mäßigkeit. Attribute sind Kennzeichen einer Person in Form eines Gegenstandes. In der christlichen Ikonographie erkennen wir den heiligen Ulrich oft daran, dass er neben seinem Bischofsstab auch einen Fisch trägt. Dazu ist folgende Legende überliefert:
An einem Donnerstagabend saß Ulrich mit einem befreundeten Bischof zu Tisch. Beide waren die ganze Nacht über so ins Gespräch vertieft, dass sie darüber die Zeit vergaßen. Am Morgen des Freitags klopfte ein Bote mit einem Brief des Herzogs an, mit dem Ulrich sich gerade in einem Streit befand und diesem Unrecht vorwarf. Ulrich reichte als Botenlohn den beim Abendessen nicht verzehrten Rest des Bratens – ein Gänsebein. Das aber war ein Fehler! Schließlich war es bereits Freitag und der Verzehr von Fleisch einem frommen Christen untersagt. Der hinterlistige Bote brachte dieses Beweisstück für den Frevel des vermeintlichen Heuchlers Ulrich dem Herzog. Doch als der Herzog das Gänsebein aus der Umhüllung nahm, hatte es sich – oh Wunder! – in einen Fisch verwandelt …


Kita-Zentrum St. Simpert stellt den Fisch als Attribut des Heiligen Ulrich in das Zentrum der Jubiläums Aktivitäten

In großer Verbundenheit mit der Diözese Augsburg sind wir voll eingebunden in den Reigen von Würdigungen und Feierlichkeiten. Zwei unterschiedliche Aktionen stellen den Fisch in den Mittelpunkt, als Zeichen der Liebe Gottes, in die wir unsere Kitas fest miteinschließen.

Fischskulptur auf dem Domplatz

Der Schauplatz der ersten Würdigung ist der Domplatz, mitten im Zentrum von Augsburg. Seit 29.06.2023 enthüllt und gesegnet von Bischof Bertram, steht dort eine riesige Fischskulptur aus Messing, die sich bei näherer Betrachtung aus vielen kleinen Fischen zusammensetzt, die jeweils den Namen einer Einrichtung tragen (zur Bildergalerie). Es sind genau 430 Stück. Das entspricht der Anzahl der katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Augsburg. Jeder Fisch repräsentiert eine dieser Kitas. Um die Verbundenheit aller Miteinander und mit dem Heiligen Ulrich zum Ausdruck zu bringen, wurde die Idee einer Skulptur mit vielen Einzelteilen geboren. Der Fisch als Attribut des Heiligen – „da lag das Thema der Skulptur auf der Hand“, so der Hörzhausener Künstler Martin Knöferl, der mit der Erschaffung beauftragt wurde. Er nahm viele Beteiligte kreativ mit auf den Weg der Entstehung, so auch den Vorstand der Stiftung, Günter Groll und Robert Bläß. Dazu der Film "Viele Fische und ein Kunstwerk" , der die Geschichte der Entstehung der Fisch-Skulptur erzählt und Fotos von der Aufstellung der Skulptur, der Film "Enthüllung und Segnung auf dem Domplatz". Dort steht er genau ein Jahr, nach der Ausstellung wird jede Kindertageseinrichtung „ihren“ Fisch erhalten. Da lohnt sich ein Spaziergang zum Domplatz, um das Kunstwerk zu bewundern.

Bilderbuch „Elsbeth, die Fische und der heilige Ulrich“ (von Anna-Maria Praßler, Ulrike Baier)

Eine Inspirationsquelle für Erwachsene, Kinder und zum Einsatz in Kitas: Gemeinsam mit dem Wißner-Verlag wurde das wunderbare Buch „Elsbeth, die Fische und der heilige Ulrich“ herausgegeben. Das Buch wurde am 27. März 2023 von der Autorin Maria Praßler und der Illustratorin Ulrike Baier im Rahmen einer Lesung der Öffentlichkeit präsentiert. Es dient zur Begleitung und Entwicklung der Kinder in allen Kitas. Exemplare des Buches können von Interessierten bei uns bestellt werden, solange der Vorrat reicht. Den Bestellschein finden Sie hier. Senden Sie ihn einfach per Post oder per Mail zu, die Kontaktdaten sind auf dem Bestellschein angegeben. Zum Arbeiten mit dem Bilderbuch haben wir Impulse entwickelt. Diese können mit pädagogischem Mehrwert in Kombination mit dem Buch bei der Erziehungsarbeit angewendet werden. Das betrifft natürlich auch Familien bzw. Eltern. Insbesondere hervorzuheben sind die Postkarten, auf deren Rückseite philosophische Fragen zu finden sind, die mit Kindern gemeinsam angeschaut, besprochen und diskutiert werden können. Sie sind illustriert mit Motiven aus dem Buch und auch optisch ein „Hingucker“.

Das Buch ist auch als digitale „Kinoversion“ (ohne Text) zum Vorführen verfügbar. Sie können diese auf der Homepage des Wißner Verlags herunterladen wissner.com.

Ein besonderes Highlight

Im Diözesanmuseum St. Afra in Augsburg findet vom 13.07.-03.08.2023 eine Ausstellung statt „Ulrichs Fisch – Bilderbuch-Ausstellung“. Gezeigt werden die Original-Collagen des Bilderbuchs „Elsbeth, die Fische und der heilige Ulrich“, dazu gibt es eine Leseecke, Basteltische, Workshops für Kita- und Grundschulkinder, Veranstaltungen mit der Autorin und der Illustratorin des Buches, Vorlesestunden mit Lesepatinnen, …

Alle Informationen sowie das umfassende Begleitprogramm finden Sie auf der Website: https://www.museum-st-afra.de/de/ausstellungen und https://www.museum-st-afra.de/de/programm